Intensivmedizinisches hämodynamisches Management
Klinische Relevanz
Aufgrund des demographischen Wandels werden zukünftig auch mehr Patient:innen mit kardiovaskulären Erkrankungen perioperativ auf Intensivstationen behandelt werden. Neben der akuten Linksherzinsuffizienz wird auch zunehmend das akute Rechtsherzversagen thematisiert. Trotz Fortschritte v.a. in der Behandlung der koronaren Herzerkrankung als Hauptursache einer Herzinsuffizienz beträgt die Sterblichkeit des Herzinfarkt-assoziierten kardiogenen Schockes weiterhin ca. 40%. Darüber hinaus kann sich eine akute Herzinsuffizienz aber auch im Rahmen einer Sepsis oder nach einem (kardio-)chirurgischen Eingriff entwickeln.
In den ESC – Guidelines werden Empfehlungen zur Diagnose und Therapie des „klassischen“ akuten Linksherzversagensangesprochen, z.B. nach Myokardischämie oder auf Boden einer dekompensierten chronischen Herzinsuffizienz. Im perioperativen Kontext finden sich oft die „Sonderfälle“, für die im Wesentlichen viel geringere Evidenzen für eine Therapieempfehlung zu finden sind. Eine schnelle Diagnose ist sowohl entscheidend für die
weitere symptomatische und kausale Therapie und damit für das Outcome der Patient*innen.
Lernkonzept
In diesem zweitägigen Workshop wird ein “virtuelles” Arbeitsumfeld aus verschiedenen Bereichen der täglichen medizinischen Praxis mit unterschiedlichen Patienten und Fällen geschaffen. Diese werden in einer realitätsnahen Atmosphäre mit den technischen und personellen Möglichkeiten einer Intensivstation nachgestellt. Sie trainieren die klinische Umsetzung der frühzeitigen Diagnostik und Therapie. Die Ursachen einer Herzinsuffizienz auf der Intensivstation werden strukturiert abgehandelt und in einem videogestützten Debriefing diskutiert. In kurzen Übungen am Probanden lernt Ihr erste ultraschallgestützte Diagnostik. Zum Einsatz kommen modernste Medizintechnik und hochwertige Videotechnik mit dem Ziel einer selbstreflektierten Lernerfahrung. Sowohl die Anwendung der technischen Fähigkeiten als auch die Arbeit im Team im Sinne eines Crisis Resource Managements werden adressiert.
Lernziele
- Erweitertes hämodynamisches Monitoring
- Differenzierte Kreislauftherapie
- Volumentherapie, sowie vasoaktive Substanzen und Inotropika